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Die Entdeckung der Blutgruppen

Vor der Entdeckung der Blutgruppen Anfang des 20sten Jahrhunderts war eine Bluttransfusion reine Glückssache. Es war Mediziner:innen lange ein Rätsel, warum viele Patient:innen nach der Transfusion erkrankten oder verstarben. Erst mit der Entdeckung des AB0-Systems durch den österreichischen Naturwissenschaftler Karl Landsteiner, gab es für diese Vorfälle eine Erklärung: Wenn bestimmte Blutgruppen gemischt werden, verklumpt das Blut und verstopft die Blutgefäße. Die Entdeckung des AB0-Systems hat somit den Grundstein für die heutige Bluttransfusion gelegt.

Das AB0-System

Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sind von einer Hülle aus charakteristischen Strukturen (Antigene) umgeben. Durch diese Antigene lassen sich die Blutgruppen unterscheiden.

Bei der Blutgruppe A ist, dem Namen nach entsprechend, nur das Antigen A vorhanden, bei Blutgruppe B das Antigen B und bei der Blutgruppe AB beide. Die Blutgruppe 0 hat keine Antigene auf der Hülle der roten Blutkörperchen.

Gegen die Antigene auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen bildet das Immunsystem entsprechende Antikörper. 

Kurz zusammengefasst: Jede Blutgruppe besitzt ein bestimmtes Antigen auf der Oberfläche der Erythrozyten. Dieses bestimmt die Bildung von bestimmten Antikörpern, welche darüber entscheiden, mit welchen anderen Blutgruppen das Blut kompatibel ist.

Der Rhesus-Faktor

Für eine Bluttransfusion wichtig zu wissen ist aber nicht nur die Blutgruppe, sondern auch der Rhesus-Faktor. Dieser kann entweder positiv (Rh+) oder negativ (Rh-) sein.

Bei einem positiven Rhesus-Faktor ist auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen ein „Rhesus-Antigen“ vorhanden. Dieses sorgt für die Entstehung entsprechender Antikörper.

Rhesus negativen Personen hingegen fehlt dieses Antigen.

Die Verteilung in der Bevölkerung

In Deutschland sind die häufigsten Blutgruppen A (43%) und 0 (41%). Der Bedarf dieser Blutgruppen ist dementsprechend groß, da sich diese Anteile auch unter den Patient:innen wiederfinden. Am seltensten ist die Blutgruppe AB mit nur 5%. Aber auch die seltenen Blutgruppen werden dringend benötigt.

Mit Blick auf den Rhesus-Faktor haben wir in Deutschland ein klares Überwiegen des positiven Merkmals mit 85%. 

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